Donnerstag, 30. April 2009

Montags, Mittwochs, immer.

Der Vorhang fällt und wieder mal kein Applaus. Diese Sorge der hamburger Band Montag um die Köpfe Dominik Pobot und Julian Friedrich löst sich schnell in Luft auf. "Part 1" eröffnet das Konzert im gut gefüllten Haus III&70 im Schanzenviertel. Aber auch die Herzen der allermeisten Zuschauer öffnen sich, ein guter Start in einen großartigen Abend.

Erwachsen unerwachsen klingen die Lieder. Zappelphilipp Friedrich hüpft und sprint und wippt und macht und tut, so gut es eben geht an den Tasten. Als zweiter Song stürzt "Großstadt" auf die Köpfe des Auditoriums ein. Für mich der beste Song des Albums. Aber keinesfalls zu früh, das Niveau nimmt die ganzen 75 Minuten nicht ab. Das Zusammenspiel zwischen Sänger und Band klappen, aber auch die Zwischenspiele mit den Internetnutzern und der Tresencrew gehen auf. Wir sehen eine gut aufgelegte, muntere und sympathische Band, die sich freut, die Songs von der Bühne in die Welt ziehen zu lassen. Sehr passend auch das Minenspiel des Gitaristen Pobot, der auch in anderen Bands die Saiten bedient und dem man die Routine ansieht. Er geht mit, leidet mit jedem Lied, von vorne bis hinten, ein Augenschmaus. Das kann man nicht vorm Spiegel einstudieren, das muss man können.

Zwei Songs vom Debut, einer vom Zweitwerk und zwei mir unbekannte englischsprache runden das Set ab, das sehr stimmig war, Lust auf sehr viel mehr machte. Das merkte man dem Publikum an, das sich aus den unterschiedlichsten Menschen und Altersgruppen zusammensetzte und positiv überraschte. Ein gelungener Abend, der scheinbar nicht zu ende gehen wollte, es dann aber doch irgendwann mit "Part 3" tat und glückliche Gesichter zurückließ.

Mittwoch, 29. April 2009

Schweinkram

Verdammte Schweinegrippe, verdammte, schon drei Infizierte in Deutschland. Doof für die Medien, dass noch keiner starb, nur über Erkrankungen zu sprechen, wird auch irgendwann langweilig. Und wie viele HIV-Positive gibt es eigentlich? Und ist daran, beziehungsweise den Folgeerkrankungen, schon jemand gestorben? Und wieviele Menschen sterben in Deutschland eigentlich an ganz normaler Grippe und an langweiligen Lungenentzündungen? Scheiß alltägliche Krankheiten, die sind doch öde, keine Schlagzeile wert. Wer will denn lesen "20 000 Grippetote 2008"? Niemand. Eben. Schweinegrippe klingt auch viel cooler. Ist nicht richtig, weil die Krankheit inzwischen eine menschliche ist, aber Schweinegrippe, das hat was, das klingt nach Horror, nach vielen Toten, sozialen Unruhen. Abwrackprämie auf Grippe. Irgendwie.

Dienstag, 28. April 2009

Schlüsselerlebnisse

Gestern stand ich in Kiel am Bahnhof und wartete auf den Bus zum Haus meiner Eltern, der Hund wartete sehnsüchtig auf mich. Da kam eine nette junge Frau auf mich zu und fragte mch, ob sie mir ein paar Fragen stellen dürfe. Ich willigte ein, ich bin ja meist sehr nett. Diese junge Frau hatte ein massives Stotterproblem und diese Fragen waren Teil ihrer Therapie. Ihre erste Frage war, ob ich wüsste, woher Stottern kommt, warum jemand stottert. Sie fragte weiterhin, was man dagegen machen könne und ob ich Menschen kenne, die stottern. Mir fiel auf, dass ich erschreckend wenig weiß. Erschreckend wenig deswegen, weil man häufig, eigentlich täglich mehrmals, teilweise unbemerkt, mit Menschen zu tun hat, die ein ähnliches Problem, eine Behinderung oder eine Krankheit haben. Über Morbus Crohn weiß ich aus naheliegenden Gründen einiges, aber ansonsten: nada. Man tut immer so als würde man sich für Mitmenschen interessieren, aber eigentlich weiß man gar nichts über das Leben der Menschen, die mit solchen Dingen täglich umgehen müssen. Das ist schade, ich hab zu Hause erstmal nachgeforscht, woher Stottern kommt, wirklich schlauer bin ich nicht geworden. Und noch weniger weiß ich wie ich mich diesen Menschen gegenüber verhalten soll. Schade eigentlich.

Eben lief The Dø auf Go TV. Und wieder mal fragte ich mich, warum Frauengesag immer so fies gequält und gestellt klingt. Das ist ja kein Phänomen einzelner Künstler, das ist doch relativ häufig anzutreffen, Fever Ray und Soap&Skin als weitere aktuelle Beispiele. Noch schlimmer ist nur Sirenengesang wie er von Björk zur Perfektion entwickelt wurde. Normal singen ist für Frauen jedenfalls scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit.

Freitag, 24. April 2009

Scheine für mich

Aus der Reihe "Songs, die ich gerne geschrieben, aber niemals gesungen hätte":

Wolke - Kleine Lichter

Physik


Ein Tag Regen und schon vermisst man die Sonne. Naja, nicht wirklich, der Hagel war eine willkommene Abwechslung zum tristen Sonnenalltag. Zu oft ist ja auch nicht gut, dann vergisst man, dass sie eigentlich etwas besonderes ist. Schwachsinn, die Sonne ist Physik. Und Physik ist nun wahrlich nichts besonderes, höchstens was besonders anstrengendes.

Ich lief gestern die Elbe entlang, Elbabwärts, vom Fischmarkt bis Teufelsbrück, dann hoch nach Klein Flottbek. Als ich dann nach ca 3 Stunden in der S-Bahn saß, bedankten sich meine Füße artig bei mir. Falsch. Sie fügten mir schmerzen hinzu. Ich habe ja die Substanz P. Pah.

So ab Neumühlen, wenn man schon fast in Teufelsbrück ist, wird es auch schön, da an der Elbe, vorher sieht man aber durchaus viel interessantes. Das Restaurant vom Voxkoch Henssler, norwegische Fischhändler mit tollem Werbeslogan ("You can't beat our salmon!") und ein Haus im Schiffstil mit öffentlich zugänglichem Dach. Wenn man keine Angst vor ca 160 Stufen hat und es einem nicht Peinlich ist, dass man oben angekommen ganz schön pumpen muss, kann man da ruhig mal hoch. Schöner Blick in alle Elbrichtungen. In Övelgönne saß ich dann auch noch auf dem Elbtunnel. Ich hab davon aber nichts gemerkt. War bestimmt nicht viel los.

Das schönste Fundstück gab es dann irgendwo zwischen Övelgönne und Teufelsbrück, nämlich die Fenster, die man oben auf dem Bild sieht. Jaja, in der heutigen Zeit wird man immer beobachtet.

Dienstag, 21. April 2009

autsch

Nacktmullen fehlt die Substanz P. Und da denkt mal drüber nach. Oder lest weiter. Erschreckendes passiert in unserer Welt. Die armen Tierchen spüren keine Schmerzen. Denn die Substanz P in der Haut sorgt dafür, dass wir Stöße, Tritte, Schläge von Polizisten, Säureattentate von politischen Gegnern und heftige Rammelvergehen katholischer Geistlicher spüren. Huch, böse, ahh, ich muss in die Hölle. Verdammt. Priester, die sich zu einer Frau bekennen fliegen ohne große Umwege aus der Kirche raus, andere bekennen sich nur zu 10-jährigen Hintern, was ja nicht weiter schlimm ist. Gefährliche Sekte.
Naja, ich bin dann aber doch ganz froh, schmerzen zu spüren, da weiß ich wenigstens morgen noch, an welchem Türrahmen ich mir gestern den blauen Fleck an der Schulter geholt habe. Danke.

Und was macht eigentlich Pacman heute?

Sonntag, 19. April 2009

If you feel like dancing

Drei Alben, 12 EPs, das ist die handfeste Bilanz Bishop Allens, eine 5-köpfige Spaßtruppe aus Brooklyn, NY. Eine Bilanz, die die Erwartungen vor einem Konzert dieser Band in ungeahnte Höhen schießen lässt. Alle drei Alben haben für sich eine Hitdichte, an die Bands in ihrem ganzen kreativen Dasein nicht herankommen.
Zu Beginn wärmte pünktlich mit 20 Minuten Verspätung Electric Owls die Herzen der Zuschauer. Ein Mann mit Akustikgitarre und einer Band, die ca 2000$ kostete und in eine Notebooktasche passt. Folkige, leicht countryesque Kleinode am Rande der Gesellschaft. Oder so. Die perfekte Eröffnung für eine heiße Party. 5 Songs später war der Auftritt schon wieder geschichte, zwei, drei Songs hätten es gerne noch sein können, es war ja nicht schlecht.
Danach justierten Bishop Allen ihr Deutsch und ihre Instrumente, inlusive Glockenspiel, ein Instrument, dass bei mir immer wieder für Ohrgasmen (Haha! Das wollte ich schon immer mal schreiben.) sorgt.
Und es ging los, immer gerade aus: Gerade das lassen die zerbrechlichen Songs der Alben nicht erwarten, um so schöner, dass auf der Bühne so viel Energie freigesetzt wird.
Von Lied 1 an wird vor der Bühne ausgelassen getanzt, da fliegen die Arme in die Höhe, da wird gegrinst und gelacht. Die Energie, die auf der Bühne freigesetzt wird, geht also sofort auf das Auditorium über. Frenetischer Jubel in den Übergängen, ausführliche Kommunikation zwischen den Songs sucht man vergeblich. Das macht den Charme aus, man lässt die Songs sprechen. Und die haben viel zu erzählen. Zuviel für einen Abend, so ist das Schauspiel schon nach knapp einer Stunde vorbei, das Licht geht an, Musik aus der Konserve ertönt, das Publikum feiert aber noch 10 Minuten nach Ende des Konzerts die Band und sich und diesen wundervollen Abend. Das schaffen nicht viele Bands, aber gestern eroberte Bishop Allen wohl auch den letzten Platz in den Herzen der Musikliebhaber. If you feel like dancing, dance with me!

Donnerstag, 16. April 2009

Erfahrung

Ich bin ja meistens ziemlich fest in meiner eigenen kleinen Welt eingemauert. Frauengesang? Nein, danke. Elektro? Nein, auch Techno mag ich nicht. Ich bringe damit regelmäßig Menschen zur Verzweiflung. Das ist nicht mein Anliegen. Aber manchmal finde ich das trotzdem ganz witzig. Nun kam es aber so, dass ich Dienstag einen auf open-minded machte und so. Ich hab mich dem Rausch des Unbekannten, des vermutlich nicht gemochten hingegeben. Und, was soll ich sagen? Anna Ternheim hat eine tolle Stimme, sieht ziemlich gut aus und kommt auf einer Bühne schon äußerst sympathisch rüber. Die Musik find ich allerdings immer noch nicht gut, ich muss tot sein, wenn mich diese Musik nicht berührt. Oder ich verbinde damit einfach mal rein gar nichts. Wobei ich mich dann frage, was ich mit Bishop Allen verbinde. Oder Jimmy Eat World. Oder oder oder. Ist ja auch egal. Viel interessanter fand ich, wie harmonisch ein Publikum sein kann, das aus hypegeilen Teenies und alternden Feuilletonlesern besteht. Das war toll. Das war schön anzusehen, wie sie gemeinsam, trotz der 87634 Jahre Altersunterschied plötzlich die gleiche Musik toll fanden. Aber wer mag denn die Musik seiner Eltern? Oder seiner Kinder? Krass. Und wie so häufig mache ich wieder den Fehler und kategorisiere, da hilft es auch nichts, dass diese Kategorien nicht böse gemeint sind, sie sollen mir nur helfen in dieser verrückten Welt zurecht zu finden. Ich mache das gerne. Ich ändere auch gerne meine Meinung, alleine, ohne fremde Hilfe. Wenn jemand versucht meine Meinung zu ändern, wird es schon komplizierter. Ja, ich weiß, ich bin nicht einfach, das Leben aber auch nicht, gönnt mir den Spaß. Ich bin eigentlich ganz nett.

Montag, 13. April 2009

Verheiratet


Da hat Thorsten Grasshoff (39) aber nochmal Glück gehabt, er muss es nur mit einer Scholze aushalten. Das finde ich gut und das entspricht auch deutschen Gesetzen. Die Frage ist nur, ob es unter den Schwestern Probleme gibt, weil die eine im Gegensatz zur anderen mit ihm verheiratet ist. Oder nicht. Das wird wohl nur die Zukunft klären. Bis dahin hoffen wir, dass die drei Kinder wirkluch nur von einer der beiden ist. Und wer ist genau der Vater. Das und noch viel mehr Interessantes wird die "Neue Woche" schonungslos aufklären. Und dann liegt sie hoffentlich auch in dem Zug, mit dem ich unterwegs bin.

Sonntag, 12. April 2009

Das wirklich harte Leben des Walter M.

In Deutschland ist er ein gefeierter Star. Die vergnügungssüchtige Gesellschaft verfällt regelmäßig seinem Charme, seinem Enthusiasmus, seinem Witz. Humor ist sein Geschäft, damit verdient er sein täglich Brot: Walter Mixa. 68 Jahre alt wird er am 25. April und jedes der 68 Jahre Lebenserfahrung sprechen aus ihm: Er musste viel mitmachen, viel leiden, er hat viel nachzuarbeiten. Häufig bricht es aus ihm raus, dann wird er wütend, brüllt, predigt und im gleichen Moment muss er den Kopf schütteln, über die verschwenderische Zeit, über das verlotterte Leben der Deutschen, völlig Wertelos, schwul. So geht das nicht, hört man ihn manchmal in seinen nicht vorhandenen Bart murmeln. Und dann holt er richtig aus: "Die Unmenschlichkeit des praktizierten Atheismus haben im vergangenen Jahrhundert die gottlosen Regime des Nationalsozialismus und des Kommunismus mit ihren Straflagern, ihrer Geheimpolizei und ihren Massenmorden in grausamer Weise bewiesen". Dann fällt er verstört und völlig fertig, kraftlos in seinen Stuhl und denkt über das Leben nach. Wie schön die Zeit war als man noch hemmungslos Hexen verbrennen durfte, als Juden in Ghettos leben mussten und keiner etwas mit diesen geldgierigen Schleimern zu tun haben wollte. Bei den Kreuzzügen wäre er sehr gerne dabei gewesen. Da war das Leben noch ein Abenteuer. Das ist jetzt Vorbei. Jetzt sitzt er im Sessel und wirkt mutlos, vom Leben gezeichnet, hat sich fast aufgegeben. Ein häufig zu beobachtendes Schicksal in dieser gefährlichen Sekte. Da leugnet man schonmal die Vergangenheit, verzeiht sich gegenseitig Fehler, die so nicht verzeihlich wären. Man hat sich lieb, man muss sich gegenseitig gegen diese dreckige Welt schützen, gegen Protestanten, gefährliche Islamisten, man muss ständig aufs neue Juden bekehren und Afrikaner ungeschützt ihrem Schicksal überlassen, es bleibt nicht mehr die Zeit, für das wirklich Wichtige. Das ist die traurige Wahrheit über den Katholizismus und es ist an der Zeit, dass sich diese Traurigkeit auflöst.

Freitag, 10. April 2009

Favoriten

Mich fragte gestern eine liebe Person, welche Bands/Künstler denn für immer meine Favoriten wären. Ich überlegte. Und überlegte. Und überlegte weiter. Das naheliegendste, Kettcar, war es nicht. Immerhin trug ich ein Kettcar T-Shirt. Aber nach diesen T-Shirts kann man schlecht gehen. Ich habe viele. Alles tolle Bands. Aber ohne tolles Motiv wären die Shirts niemals in meinem Kleiderschrank gelandet. Ich zählte trotzdem mal Ra Ra Riot auf, die gibt es auch als T-Shirt. Bishop Allen war die zweite Band, die ich aufzählte. Da musste ich aber gerade lange überlegen um mich zu erinnern. So favorisiert können sie dann ja doch nicht sein. Mal sehen, was Last.fm sagt. Die müssten es ja wissen, die überwachen mich schließlich:

1. Kettcar (778 Plays)
2. Athlete (749)
3. ClickClickDecker (705)
4. The Wombats (624)
5. Jimmy Eat World (564)
Stand 10.04.2009

Ja, alles ganz großartige Bands, Kettcar hatten wir ja auch schonmal. Am ehesten eingefallen von diesen Fünfen wären mir aber wohl Jimmy Eat World. Gegen die sprechen aber die letzten beiden Alben.

Wenn ich unbedingt eine Band nennen müsste, weil mir sonst der qualvolle Tod durch Britney Spears- und Revolverheld-Hören droht, tendiere ich wohl zu Death Cab For Cutie. Die produzierne immerhin Alben ohne Ausreißer nach unten. Aber allein das sollte doch niemals reichen um die beste Band der Welt zu werden. Wie man sieht, alles nicht ganz einfach. Allerdings beneide ich keinesfalls die Menschen, die sich da eine feste Meinung aufgebaut haben, denen geht doch sehr viel verloren. Das Gefühl, dass musik ausmacht, möchte ich nicht nur von einem Künstler präsentiert bekommen. Ich möchte Abenteuer. Mit Musik. Für meine Gefühle. Für das Leben.

Donnerstag, 9. April 2009

Richtigstellung

Liebe Leserinnen und Leser,

Ich habe niemals gedopt, ich habe niemanden betrogen und Schiedsrichter hab ich auch nie bestochen. Ich bin ein Kieler mit Handballhintergrund, aber die Champions League war nie mein Ziel. Flensburg und/oder Lübeck zerstören auch nicht, schöne Städte, immerhin. Und ja, ich bin Jungfrau, pardon. Aber da war ich gestern nicht alleine, im Molotow spielten The Virgins. Ha ha ha. Ich finde sie immer noch nicht gut, aber im Gegensatz zum miesen White Stripes-Verschnitt aus Osnabrück, also: most famous Band aus O S N A B R Ü C K !!!, als Vorband waren sie ganz ok. Davor, dazwischen und danach schwang ich ohne Unterstützung pharmazeutischer Produkte das Tanzbein, famos. Heute: Müde. Aber: gutes Wetter. Warm.

Morgen verrate ich euch dann, warum ich auch nie ernsthaft über eine Karierre als Fußballstar nachgedacht habe. Vielleicht.

Mittwoch, 8. April 2009

ungefährdet

Liebe Menschen in meiner Umgebung,

Ich spielte mal kurzeitig so genannte Ego-Shooter. Ich war aber nicht im Schützenverein. Von mir geht nur halb so viel Gefahr aus.

Danke für die Aufmerksamkeit. Weitermachen.

Montag, 6. April 2009

Spring doch

Was macht man, wenn man gerade von der Freundin, die man liebevoll "Barbie" nannte, verlassen wurde? Richtig! Man schreibt Lieder, Lieder über die Vergangenheit und seine Bewältigung. Das dachte sich auch 1Limited und schrieb Songs wie "Barbie Girl", "What Is Love", "We're Going To Ibiza" "There's No Limit" und "Mr. Vain". Um sein Live-Set als Vorhampelmann von ClickClickDecker im Molotow aufzulockern, spielte er noch ein Cover der Band Frittenbude (Superschnitzellovesong). Auch für seinen Kumpel Max hatte er noch einen Song im Köcher: "Max, don't have Sex with your ex" brach es fast aus ihm heraus, bis er sich dann doch wieder beherrschen konnte. Dabei konnte er weder singen noch Gitarre spielen oder das Kazoo und das Stylophone korrekt bedienen, aber die Masse sang - besser: gröhlte - die Songs mit als hätte sie sie schon mehr als einmal gehört. Ein Höllenspektakel. Nach 20 Minuten war es schon vorbei und der Künstler sichtlich im Endorphinrausch. Tut ja auch gut, sich zu besaufen und den Kummer von der Seele zu singen.

Nach 17 Tagen Tour, die Kevin Hamann samt Band durch ganz Deutschland und die benachbarten Länder führte, gab es gestern ein Heimspiel. Vor einem gut aufgelegten Publikum im vollen Molotow macht es aber wohl auch sehr viel Spaß. Da wird gelacht, geposet, gemacht und getan. Und der Keller kocht. Jeder Song ein Hit, intensiv und voller Drang. Songs, die auf dem aktuellen Album "Den Umständen entsprechend" noch schwächer als deren Vorgänger scheinen, wachsen zu Hymnen, die das befindlichkeitsfixierte Publikum gerne annimmt, mitfiebert, die Hüften kreist und versucht, nicht den Anschluss zu verlieren. Die Vier auf der Bühne legen ein sagenhaftes Tempo vor, verausgeben sich und machen den Abend unvergesslich. Der Gott an der Gitarre, Oliver Stangl spielt sich wund, im Hemd, das leider Unverkauf ist, und in "Lord"hose. Lars Lewerenz oder Lewe oder das Audiolith bedient zielsicher den Bass und macht das, was er am besten kann, den Klassenkasper. Simon Rass am Schlagzeug bricht aus, spielt Soli, bekommt viel Szenenapplaus. Kopf Kevin Hamann hat sich eine fantastische Band geformt und eine famose Setlist zusammengestellt, jedes Album war ausreichend vertreten. Die Texte sind stilsicher, humorvoll, augenzwinkernd oder auch einfach nur ein Tritt in den Hintern. Selbstmord ist eben doch keine Lösung.

Samstag, 4. April 2009

die fette Pam

I’m not a boy
I’m a big fat balloon

Ein Songbeginn für langweilie Nachmittage in der Therapie, zwei Zeilen zum in den Stein meißeln oder auf die Leinwand malen oder was man auch immer da macht. Und dann zwei Minuten Party.

But I’m all empty inside

Das ist das Leben in Rohform. Unzensiert. Ungeschönt.

And if I was to just burst suddenly
Then nobody would even notice me

Das blutige Ende einer Therapiesitzung.



Freundlicher Dank geht an The Boy Least Likely To, die mit "A Balloon On A Broken String" ein traurig-schönes Lied über das Leben schrieben.