Freitag, 27. Februar 2009

Mensch oder Tier

Wer hängt am Baum und fechtet mit dem Penis? Na? Es sind nicht die Steinzeitmänner von nebenan. Nein. Es sind auch nicht die Oktopusse, die einen ihrer vielen Fangarme zu einem Penis umgebaut haben, sinnigerweise ohne die Noppen, man muss ja in die Kloake reinkommen. Das soll mal einer den Condomherstellern erzählen, die zur weiblichen Erheiterung Noppen an ihre Kondome basteln. Verrückt. Naja, diese Oktopusse hätten halt auch gerne mal Sex mit einem weiblichen Tier, das nicht erreichbar ist, wie menschliche Männer auch, kennt man ja irgendwie. Um ihr Ziel zu erreichen, haben die Füchse der Weltmeere einen Trick, den ich nicht empfehle nachzumachen: Sie schießen den Penisarm ab und können so auch ihr Objekt der Begierde erreichen, das zum Beispiel in einer Spalte (Achtung, anzüglich!) steckt, und dieser erledigt dann die Arbeit ganz alleine. Ob der Sex noch schön ist, weiß man nicht, genau so wenig, ob der ungenoppte Penisfangarm nachwächst. Während also bei den Kraken die Männer die Schlingel sind, ist es bei einer Pinguinart mehr die Frau. Auch hier sind durchaus wieder Parallelen zu den Menschen zu sehen. Man kennt es, der Mann geht arbeiten, für das Essen sorgen, die Frau bleibt daheim, im Haus. Doch genau hier liegt das Problem, im Haus fehlen, drei, vier Ziegel, also, ab zum Nachbarn, der hat drei schöne rumfliegen, schneller Sex und schon ist das eigene Haus wieder komplett. Die ansonsten treuen Pinguinfrauen prostituieren sich für Kieselsteine, während der Pinguinmann fischt. Sachen gibt's. Aber wer baumelt denn da nun am Baum? Kleiner Tipp: Sie kommen in Horden von 50 bis 120 vor und haben viel Sex, zur Begrüßung, zur Konfliktbewältigung und auch sonst immer wenn es passt. Die, die keine abbekommen, reiben sich selbst die Hoden und befriedigen sich selbst. Es könnte sich also um Fussballfans/Dorftypen/Vorstadtproleten/bitte selbst einsetzen handeln. Aber in Wahrheit steckt auch hier wieder die Tierwelt hinter der menschlichen Fassade: Die witzigen Bonobomänner sind es, die Spaßvögel.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Essen und Angst und Respekt

Ich hab eine neue Lieblingsfernsehsendung: Prostitution von Köchen und solchen, die es gerne werden. Immer Montags, wenn ich mich nicht täusche, auf RTL2 (jaha, RTL2, der allseitsbeliebte Pokémon-Sender). Anstelle von wehrlosen Kinden, die von ihren Eltern gezwungen werden auf Bühnen vor Millionenpublikum Dieter Bohlen was vorzusingen, kochen in dieser Sendung ein paar (Hobby-)Köche munter vor sich hin und gewinnen vielleicht ein Restaurant. Toll. Fundierte Kommentare von der Jury, teilweise rohes Essen der Kandidaten und rührselige Geschichten auf unserem Heulsender Nummer 2. Man verkackte leider gegen den Livezickenkrieg auf Pro7. Jedenfalls stand in der Bild und in der MoPo, dass Heide Klum wieder interessante Kandidatinnen für ihre Erfolgsshow "Nutte mit den längsten Beinen" hat.

A propos lange Beine: Ich saß im Bus, es stiegen Mutter mit zwei Kurzbeinigen dazu. Neben mir sind ca 4 Plätze frei, ich saß extrem cool ganz hinten im Bus. Mutter zeigt auf den Platz neben mir, Kind fängt an zu heulen: "Da sitzt ein Mann!".

Ich mag ja CDs, aber man kann es tatsächlich übertreiben. Aber mal sehen, wer da so mitbietet, vielleicht gehört DIES bald mir.

Dienstag, 10. Februar 2009

Tipp

Man sollte in einen Supermarkt gehen und alten Männern, die das erste Mal ohne ihre Frau einen Supermarkt betreten haben, oder jungen Männern, die gerade zuhause ausgezogen sind, dabei zusehen, wie sie versuchen Butter zu kaufen. Das ist spannend.

Samstag, 7. Februar 2009

Let's have a sing along

Für die große Geste braucht es häufig nur sehr einfache Mittel. Sehr eindrücklich bewiesen, haben das heute Nacht Scouting for Girls. Viele mögen sie, manche hassen sie, anderen sind sie schlichtweg egal. Ist auch egal, ist ja nur Musik.

Dieses nur beschreibt die vier sympathsichen Londoner sehr gut. Hört man sich das Album an, könnte einem schnell langweilig werden. Wären da nicht die Hits "Heartbeat", James Bond" und in erster Linie das verflucht eingängige "Elvis ain't dead". Einfache Stilmittel, ein Piano, eine Melodie und Charme, mehr brauchen sie nicht um zu überzeugen. Dazu sieht der Sänger für einen Engländer, jetzt muss ich vorsichtig sein, gar nicht so schlecht aus. Man könnte der Band vorwerfen, es fehlen die Kanten, aber die fehlenden Unebenheiten machen sie mit ganz viel Hang zum überlebensgroßen Po(m)p wett.

Das spürten heute auch die, die den Grünen Jäger am Pferdemarkt ausverkauften und die Hütte zu einem Tanztempel mit leichten Karaokespielchen machten. Von Anfang an war "die erste deutsche Crowd" da, eingenommen vom Spielwitz der Band. Zu Beginn des Sets schmissen sie mit den Singles "She's so lovely" und "James Bond" um sich. Gerade letzterer scheint den durchgängig jungen Besuchern und vor allem Besucherinnen besonders bekannt zu sein. Ist für mich gar nicht so toll, aber was soll's. An der Bar wurde sich noch gestritten, ob "guys" oder "boys" umgeblasen werden.

So I wish I was James Bond, just for the day.
Kissing all the girls, blow the bad guys away.

Aha. Ist im Prinzip auch egal, beschreibt beides den gleichen Jungentraum. Das Thema Frauen zieht sich durch das ganze Album und somit auch das heutige Set, das nichts zu wünschen übrig ließ. Das Publikum fraß der Band förmlich aus der Hand, nicht nur dem charismatischen Sänger, Pianisten und Gitaristen, am lautesten war der Applaus erstaunlicherweise beim Drummer. Allerdings den mögen eh immer alle. Aber gerade das Zusammenspiel Frontsänger - Backgroundsänger, der gleichzeitig die dicken Saiten des Bass' zupfte, machten die Lieder rund.

Es folgten zum Ende des Sets der Übersong "Elvis ain't dead" mit der Poesiealbenzeile "Elvis isn't dead, 'cause I heard him on the radio" und das famose "Heartbeat". Ein sehr rundes Set mit Hits vorne und hinten und mittendrin das Elvis-Cover "Can't help falling in love", das ging nicht ohne, das musste raus.

Elvis has left the building
Thank you and good night

Donnerstag, 5. Februar 2009

Suppenkasper

Ich gebe es sehr gerne zu: Ich liebe Kochsendungen im Fernsehen. Ich gucke nicht alles, und vor allem nicht jeden, aber hin und wieder zieht es mich eben doch dahin mir das Wasser in den Mund laufen zu lassen. Meistens gönne ich mir dann ein (oder ganz viele ein) Stück Schokolade. Oder Chicken Wings. Oder Griesbrei. Oder oder oder. Essen gehört dann doch, neben Atmen, zu meinen liebsten Hobbies.

Gerade läuft das perfekte Dinner. Da sind drei Menschen, die nicht weiter interessieren. Und zwei Studierende. Einer wird Journalist und tut manchmal auch schon so, als wäre er einer. Die andere studiert Ingenieur und ist Model. Er will. Sie eher nicht. Aber toll.

Heute ist unser sehr von sich überzeugter Nachwuchsjournalist mit kochen an der Reihe. Er hat aber leider keinen Esstisch. So muss man halt am Wohnzimmertisch auf dem Boden sitzend essen. Macht ja nix. Für ihn. Eine Mitbewerberin hat Rücken, der andere ein kaputtes Bein. Naja, egal.

Vorspeise: Champignoncremesuppe.

Eingekauft hat er selbst. Aber nicht alleine. Sein netter Freund war mit und half ihm auch noch beim Tischdecken. Toll.

Lustig ist der Gang durch die Wohnung. Da gibt es Bilder von Paris Hilton und Victoria Beckham, aber leicht verfremdet. Der lustige Kandidat hat sich in die Fotos reingeschneidert. Witzig. Das Model findet das nicht toll. Minuspunkt im Kampf um die Frau.

Hauptspeise: Ananas mit Speck umwickelt (und für das Model statt Speck mit Zucchini) und noch ein bisschen mehr. Aber scheinbar nicht mehr Fleisch. Tolles Hauptgericht. Die anderen fühlten sich jedenfalls auf den Arm genommen.

Fauxpas!!!! Er hat die Kartoffeln für einen Gast vergessen. Doof. Und die Gäste können sich nicht zurückhalten und beäumeln sich im Einzelinterview. Grandios. Das ist lebensechte Satire.

Nachtisch: Panna Cotta mit Himbersauce (gekaufte)

Wenigstens der Nachtisch schmeckt den Gästen, so müssen die vielleicht nicht ganz hungrig nach Hause. Und er erzählt auch noch, dass die Sauce gekauft ist. Schade, schade. Und albern sind sie heute. Aber ich fühle mich sehr gut unterhalten.

Er gibt sich selbst 7 Punkte, die anderen geben 4, 4, 4 und 4 Punkte. Das macht also 16. Mit seinen 7 Punkten wäre er auf 28 gekommen, das ist das doppelte. Naja.

Und er wird sie wohl nie bekommen. Traurig.



Nachtrag vom 03. März 2009:

Naja, 28 scheint nach neuesten Informationen doch nicht das doppelte von 16 sein. Ich entschuldige mich von ganzem Herzen für diesen Fehler.