Mittwoch, 2. Juni 2010

Cordoba - der sonnige dritte Teil

Samstags wartet immer das Immergutzocken auf die sportlichen Indianer unter uns. Die Fips-Asmussen-Kampfbahn wurder kurzerhand von Neu- nach Altstrelitz verfrachtet. Die im Osten, die können das. Ein Busfahrer wie aus dem Bilderbuch fuhr uns gekonnt vom Festivalgelände durch die schöne Strelitzer Industrielandschaft zum noch schöneren Ort des Grauens. Wir waren zwar nicht bis zum Ende da, aber Team V, V für Victory, nicht fünf, wie man meinen könnte, spielte wieder so wie alle Jahre zuvor. Letztes Jahr war wohl offenbar wirklich nur ein Ausrutscher für das Team.

Mein Stammesältester und ich reisten als Mitglieder des Teams Echt an, leider kam Kim auch dieses Jahr nicht. Farblich hätten wir zu den Japanikern aus Österreich gepasst, sie waren auch eigentlich nicht genug, der eine schien schon vorm Turnier schlapp zu machen, aber man bat nicht um Unterstützung. Dabei hatte Sascha doch schon den richtigen Teamnamen parat: Echt Panik. Daraus wurde nichts. Aber wir hatten vorgesorgt. Bier, das dank kalter Nacht selbst auch ziemlich kühl war, und Streuselschnecken. Fiete und Schiete, unsere entzückenden Stadionsprecher, hatten auch vorgesorgt. Rostocker Klarer und Nordhäuser Doppelkorn. Es fehlte nur die Cola. Die Zapfanlage passte nicht zu den Fässern. Oder umgekehrt. So gab es weder Bier noch Cola noch andere Kaltgetränke. Aber die Stadionsprecher hielten uns auf dem Laufenden, es gab quasi einen Colacountdown. Nebenan spielte die B-Jugend der TSG Neustrelitz gegen Malchin.

kurze Werbeunterbrechung

Malchiner Rapsveredelung

weiter gehts.

Das Spiel gewannen die Hausjungs. Auf der Schiene gewann der Connex Leipzig - Warnemünde. Und irgendwann gab es dann auch Cola. Eiskalt umtanzte ich die Abwehr, versuchte den Ein-Euro-Trick und landete einen Treffer. Cola und Rostocker Klarer. Die Rostocker Knallköppe vom Mitmachradio Lohro betitelten mich als mutigen Schlucker. Man jubelte mir zu. Fußball ist eben doch immer noch wichtig. Jedenfalls am Feldrand.

Die Österreicher schieden erwartungsgemäß in der Vorrunde aus. Auch die Kick Chicks, dieses Jahr ohne Rock, kamen nicht so richtig weit. Der Titelverteidiger, dieses Jahr unter neuem Namen, überlebte die Vorrunde, trotz des neuen, überragenden Torwarts nicht. Der Stammkeeper, Sänger der Band Vierkanttretlager, opferte sich die Nacht davor für seine Mannschaft und vernichtete den ganzen Alkohol. Es nützte leider nichts.

Die Keramikabteilung war dafür super. Richtige Klos, ein Luxus, den jeder Besucher nutzte. Bei den Frauen kam es deswegen zu Verzögerungen im Betriebsablauf und zu Sperrungen.

Über die Umgehungsstraße kamen wir schließlich auch wieder am Festivalgelände an. Auf der Fahrt wurde gesungen, getanzt und gelacht. Aus dem Radio quollen Tophits. Star der Fahrt wurde der Gitarrist Vierkanttretlagers. Das frühe Ausscheiden hinterließ keine miese Laune. Mit sexy Blick und Bewegungen hatte er sofort sämtliche Herzen auf seiner Seite.

Unsere Zelte standen noch. Ich griff mein Handtuch und juckelte zu den Duschen. Keine Schlange, zwei Duschen frei, ich hatte Angst, dass etwas kaputt sei. Dem war nicht so. Es funktionierte. Alles. Das Wasser war fast zu heiß. Eine Wohltat. Nach drei Stunden Fußballgucken ist man aber auch sowas von verschwitzt. Oder vom Klaren. Man weiß es nicht. Die Haare wollten nicht wie ich, aber auch das stört einen richtigen Mann nicht. Wozu gibt es immer noch kaltes Dosenbier?

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