Samstag, 7. Februar 2009

Let's have a sing along

Für die große Geste braucht es häufig nur sehr einfache Mittel. Sehr eindrücklich bewiesen, haben das heute Nacht Scouting for Girls. Viele mögen sie, manche hassen sie, anderen sind sie schlichtweg egal. Ist auch egal, ist ja nur Musik.

Dieses nur beschreibt die vier sympathsichen Londoner sehr gut. Hört man sich das Album an, könnte einem schnell langweilig werden. Wären da nicht die Hits "Heartbeat", James Bond" und in erster Linie das verflucht eingängige "Elvis ain't dead". Einfache Stilmittel, ein Piano, eine Melodie und Charme, mehr brauchen sie nicht um zu überzeugen. Dazu sieht der Sänger für einen Engländer, jetzt muss ich vorsichtig sein, gar nicht so schlecht aus. Man könnte der Band vorwerfen, es fehlen die Kanten, aber die fehlenden Unebenheiten machen sie mit ganz viel Hang zum überlebensgroßen Po(m)p wett.

Das spürten heute auch die, die den Grünen Jäger am Pferdemarkt ausverkauften und die Hütte zu einem Tanztempel mit leichten Karaokespielchen machten. Von Anfang an war "die erste deutsche Crowd" da, eingenommen vom Spielwitz der Band. Zu Beginn des Sets schmissen sie mit den Singles "She's so lovely" und "James Bond" um sich. Gerade letzterer scheint den durchgängig jungen Besuchern und vor allem Besucherinnen besonders bekannt zu sein. Ist für mich gar nicht so toll, aber was soll's. An der Bar wurde sich noch gestritten, ob "guys" oder "boys" umgeblasen werden.

So I wish I was James Bond, just for the day.
Kissing all the girls, blow the bad guys away.

Aha. Ist im Prinzip auch egal, beschreibt beides den gleichen Jungentraum. Das Thema Frauen zieht sich durch das ganze Album und somit auch das heutige Set, das nichts zu wünschen übrig ließ. Das Publikum fraß der Band förmlich aus der Hand, nicht nur dem charismatischen Sänger, Pianisten und Gitaristen, am lautesten war der Applaus erstaunlicherweise beim Drummer. Allerdings den mögen eh immer alle. Aber gerade das Zusammenspiel Frontsänger - Backgroundsänger, der gleichzeitig die dicken Saiten des Bass' zupfte, machten die Lieder rund.

Es folgten zum Ende des Sets der Übersong "Elvis ain't dead" mit der Poesiealbenzeile "Elvis isn't dead, 'cause I heard him on the radio" und das famose "Heartbeat". Ein sehr rundes Set mit Hits vorne und hinten und mittendrin das Elvis-Cover "Can't help falling in love", das ging nicht ohne, das musste raus.

Elvis has left the building
Thank you and good night

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