Dienstag, 28. April 2009

Schlüsselerlebnisse

Gestern stand ich in Kiel am Bahnhof und wartete auf den Bus zum Haus meiner Eltern, der Hund wartete sehnsüchtig auf mich. Da kam eine nette junge Frau auf mich zu und fragte mch, ob sie mir ein paar Fragen stellen dürfe. Ich willigte ein, ich bin ja meist sehr nett. Diese junge Frau hatte ein massives Stotterproblem und diese Fragen waren Teil ihrer Therapie. Ihre erste Frage war, ob ich wüsste, woher Stottern kommt, warum jemand stottert. Sie fragte weiterhin, was man dagegen machen könne und ob ich Menschen kenne, die stottern. Mir fiel auf, dass ich erschreckend wenig weiß. Erschreckend wenig deswegen, weil man häufig, eigentlich täglich mehrmals, teilweise unbemerkt, mit Menschen zu tun hat, die ein ähnliches Problem, eine Behinderung oder eine Krankheit haben. Über Morbus Crohn weiß ich aus naheliegenden Gründen einiges, aber ansonsten: nada. Man tut immer so als würde man sich für Mitmenschen interessieren, aber eigentlich weiß man gar nichts über das Leben der Menschen, die mit solchen Dingen täglich umgehen müssen. Das ist schade, ich hab zu Hause erstmal nachgeforscht, woher Stottern kommt, wirklich schlauer bin ich nicht geworden. Und noch weniger weiß ich wie ich mich diesen Menschen gegenüber verhalten soll. Schade eigentlich.

Eben lief The Dø auf Go TV. Und wieder mal fragte ich mich, warum Frauengesag immer so fies gequält und gestellt klingt. Das ist ja kein Phänomen einzelner Künstler, das ist doch relativ häufig anzutreffen, Fever Ray und Soap&Skin als weitere aktuelle Beispiele. Noch schlimmer ist nur Sirenengesang wie er von Björk zur Perfektion entwickelt wurde. Normal singen ist für Frauen jedenfalls scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit.

2 Kommentare:

  1. Da war letztens zu dem Thema ein interessanter Beitrag bei JBK, den ich zufällig gesehen hab. Als Gäste waren dort zwei Männer, einer mit abgeschlossener Therapie, der nun nicht mehr stottert und sein Therapeut. Scheint vor allem eine eher psychische Störung zu sein (wenn ich das jetzt noch alles möglichst richtig zusammenbekomme), da man in den einfachsten Alltagssituationen (z.B. das Telefon klingelt) Versagensängste hat. Man legt sich die Worte zurecht und wird total unflexibel und unsicher was ein Gespräch angeht. Weiterhin ist es dann bei den meisten psychischen Störungen, man weiß ob seiner Schwäche und wird dadurch noch unsicherer. Man will die Gespräche einfach nur so schnell wie möglich beenden und spricht damit immer schneller.
    Dem "Geheilten" hat man deutlich angemerkt, wie er sich darauf konzentrierte ruhig und langsam zu sprechen.

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  2. ich wollte mich mal zu dem musischen teil äußern. irgendwie fällt mir nämlich immer wieder auf, dass ich überhaupt keine lieblingsband habe, bei der eine frau den gesangspart übernimmt. mir fallen sogar kaum gute lieder ein. wir sind helden. aber das wars dann auch schon fast...

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